KulturGut Völklingen würdigt drei bedeutende Künstlerpersönlichkeiten der Stadt
In seinem Ausstellungsprogramm „Sichtweisen“ präsentiert der Verein KulturGut Völklingen e.V. regelmäßig Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit Völklinger Bezug. Die aktuelle Ausstellung ist drei verstorbenen Vereinsmitgliedern gewidmet, die das kulturelle Leben der Stadt über Jahrzehnte hinweg entscheidend mitgestaltet haben: Christel Traut (1942–2023), Eberhard Gnahs (1937–2005) und Inge Andler-Laurenz (1935–2018).
Die Ausstellung wird am Dienstag, 8. Juli 2025, um 18.00 Uhr in den Räumen des City-Managements, Rathausstraße 26 b in Völklingen mit einer Vernissage eröffnet. Im Anschluss ist sie jeweils donnerstags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung endet am Donnerstag, 14. August.
Die Laudationes halten der früherer Kulturamtsleiter und VHS-Direktor Karl-Heinz Schäffner sowie der Kunsthistoriker Hendrik Kersten.
Die Ausstellung würdigt das vielseitige künstlerische Werk und gesellschaftliche Engagement der drei Kunstschaffenden:
Christel Traut war weit mehr als eine Künstlerin – sie war Vermittlerin, Initiatorin und Mutmacherin. Mit Projekten wie „Kunst im Knast“ setzte sie Zeichen für Integration und gesellschaftliche Teilhabe und wurde dafür mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Ihre grafischen Arbeiten, darunter zahlreiche Radierungen, fanden überregionale Beachtung. Als langjährige Leiterin der Radierwerkstatt der VHS Völklingen vermittelte sie ihre Kunst mit großer Offenheit und Menschlichkeit. Ihre Werke hängen bis heute in öffentlichen Gebäuden in der Stadt und in zahlreichen Sammlungen.
Eberhard Gnahs verarbeitete in seinem Schaffen vor allem den Wandel der Industriestadt Völklingen. Seine oft düsteren, grafisch hochpräzisen Bilder fingen das Lebensgefühl der 1990er-Jahre in der Stadt mit ungewöhnlicher Intensität ein. Als ehemaliger Hochöfner der Völklinger Hütte war er ein Künstler mit authentischem Blick auf das „rostige Monster“ – die Hütte, die ihn nie losließ. In seinem Werk spiegelt sich der persönliche Konflikt mit dem Verschwinden der industriellen Identität. Seine Bilder, oft entstanden in manischem Schaffensdrang, sind bis heute in vielen öffentlichen und privaten Räumen präsent.
Inge Andler-Laurenz war eine feste Größe in der Völklinger Kunstszene – als Bildhauerin mit großem technischem Können und starkem Ausdruck. Ihre Werke wie die Skulpturen „Mutter mit Kind“ im Pfarrgarten oder die „Weinende Mutter“ in der Klein’schen Anlage sind bis heute markante Kunstwerke im öffentlichen Raum. Sie arbeitete bevorzugt mit Eisen und Metallen, oft aus Schrott gefertigt – Materialien, die Völklingen symbolisch wie praktisch prägen. Andler-Laurenz gestaltete auch die Preise des saarländischen Mundartwettbewerbs „Die Völklinger Platt“.
Lars Hüsslein, Vorsitzender des Vereins KulturGut Völklingen e.V., betont:
„Diese Ausstellung ist ein Zeichen der Wertschätzung für drei Künstlerpersönlichkeiten, die unsere Stadt geprägt haben. Ihre Sichtweisen auf das Leben, die Gesellschaft und ihre Umgebung haben bleibende Spuren hinterlassen – in ihren Werken, aber auch in den Herzen der Menschen, die ihnen begegnet sind.“