Eberhard Gnahs
  • 1937 Geboren in Oberelsdorf bei Leipzig
  • 1950 – 1953 Lehre als Schreiner
  • 1954 – 1965 Hochöfner bei den Röchling’schen Eisen- und Stahlwerken in Völklingen
  • seit 1986 intensive Beschäftigung mit der Malerei
  • 09.02.2005 gestorben in Völklingen

Künstlerisches Werk

Eberhard Gnahs hat Spuren hinterlassen. In der Stadt und mit seinen Arbeiten. Darin stellt er sich als exzellenter Aquarellmaler vor, der die Farben fließen lässt, und ihnen dennoch souverän eine Gestalt gibt. Als Macher malerischer Collagen, in denen er alte Papiere, Fundstücke aus der Hütte, einarbeitet. Als Radierer, der die Spuren des Eisenwerks als Funkenregen, Lichtknäuel und Schabstruktur festhält. Im Feld der Grautöne und des Hell-Dunkelkontrastes von Licht und Schattenwurf sichert Gnahs den Raum als Architektur der Brücken, Stege, Durchgänge. Als sich im Licht auflösende Schemen oder als harte Schatten: Eberhard Gnahs liest aus seiner Erinnerung die Spuren. In einem Raum, aus dem er sich als Hüttenarbeiter entfernt hat, dem er aber als Maler verbunden bleibt.

Sabine Graf, Kunsthistorikerin

Etwas über Eberhard Gnahs zu sagen, oder seine Werke zu beschreiben, ist eigentlich nicht unbedingt notwendig. Denn wer kennt ihn und seine Bilder eigentlich nicht? Aber für die wenigen, die ihn doch nicht kennen, und für die anderen als Sahnehäubchen doch noch einige Sätze.

Ganz gleich was man alles schon geschrieben oder gesagt hat, es gibt immer wieder Neues zu entdecken, denn seine Werke enthalten Botschaften, die nicht so leicht zu entschlüsseln sind. Auch ich will nicht alles für Sie offenlegen, denn auch Sie sollen den Reiz verspüren, ein Bild nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen, zu riechen etc. Denn nur so kann man einen echten Gnahs richtig bewerten.

Eberhard Gnahs ist nicht nur ein Hüttenmaler, wie er des öfteren bezeichnet wird, sondern er spürt Vergangenes auf und erweckt es zum Leben. Er malt und zeichnet die Dinge nicht nur wie sie aussahen, sondern wie sie jeder, der dort arbeitete, erlebte. Der ohrenbetäubende Lärm, der Gestank und die unsägliche Hitze sind in seinen Bildern spürbar. Dieses ist von großer Bedeutung, denn an äußeren Eindrücken lässt sich die Realität des Hüttenlebens nicht erkennen.

Eberhard Gnahs hat nicht nur wie schon geschrieben wurde, Spuren hinterlassen, sondern Spuren gesichert. Um dieses zu verdeutlichen muss man mehr als malen und zeichnen können. Der Maler Eberhard Gnahs beherrscht sein Metier, wie viele Kunstpreise, die ihm verliehen wurden, auch bezeugen. Aber nicht nur Industriebauten, sondern auch andere erhaltenswerte Objekte hat er für die künftigen Generationen festgehalten. Ob Aquarell, Radierung, Malerei oder auch Collage, um nur einige Techniken zu nennen, er beherrscht sie und setzt sie gefühlvoll dem Motiv entsprechend ein. Da er aber einer der ewig rastlosen Künstler ist, gibt er sich damit nicht zufrieden, sondern sucht immer wieder nach neuen, unbekannten Ausdrucksmöglichkeiten.

Manfred Güthler, Vorsitzender des Bundesverbandes Bildende Künste (BBK)

Einzelausstellungen

  • 1989 Sparkasse Saarbrücken
  • 1990 Presseclub Saarbrücken
  • 1991 Bad Mondorf, Luxemburg
  • seit 1992 Landtag des Saarlandes
  • 1994 Handwerkskammer des Saarlandes
  • 1995 C.A.C., Forbach
  • 1995 Kulturbahnhof Püttlingen
  • 1996 Sparkasse Saarbücken, (Saarlandtag)
  • 1997 BBK, Bayerische Vereinsbank, Dillingen
  • 1998 Gebläsehalle, Weltkulturerbe Völklinger Hütte
  • 1999 Alter Bahnhof Völklingen, VHS
  • 2000 Saar-Mobil-Center, Stadtwerke Völklingen
  • 2001 Bistro B 40, Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Gruppenausstellungen

  • Espace Culturel, Forbach (F) Saarbrücker Schloss
  • Salzbrunnenhaus, Sulzbach Montmartre, St. Ingbert
  • Altes Rathaus, Völklingen Open Air Net, Neunkirchen (Katalog)
  • Salon des Mineurs (Katalog) Kunsthaus Wiesbaden (Katalog)
  • Künstlerhaus Saarbrücken (Katalog) Kunstmesse Pirmasens
  • Open Air Lellgen, Luxemburg Casino 2000, Luxemburg
  • Wellenstein, Luxemburg Epinal (F) Schwetzingen

Preise & Auszeichnungen

  • 1988 Mention, Biennale de peinture Forbach (F)
  • 1989 Medaille „salon de peintre“, Bitche (F)
  • 1990 Premier prix, Sarreguemines (F)
  • seit 1990 Bitche Espace Cessin „Mention“ (F)
  • 1991 Erster Preis Montmartre St. Ingbert
  • 1992 Zweiter Preis Kunstkreiswettbewerb, Anerkennungspreis Bitburg
  • 1993 „Grand Prix“ des Houillière du Bassin de Loraine, Forbach (F)
  • seit 1994 „Grand Prix“ de la ville de Forbach (F)
  • seit 2000 Prix Crédit Mutuel d’Uckange (F)

Werke von Eberhard Gnahs